Restaurierung von Thieles Garten in Bremerhaven
Bremerhaven, Bremen
An der Restaurierung von Thieles Garten in Bremerhaven beteiligt sich die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) als Destinatär der Lotterie GlücksSpirale mit 50.000,00 €.
Das Denkmal ist eines von über 30 Objekten, die die DSD aus privaten Spenden, den Erträgen ihrer Treuhandhandstiftungen sowie den Mitteln der Lotterie GlücksSpirale allein in Bremen fördern konnte.
Den Skulpturengarten in einem Wohngebiet nördlich der Innenstadt schufen seit den 1920er Jahren die Brüder Gustav und Georg Thiele. 1923 erwarben die Brüder Gustav und Georg Thiele ein Grundstück am Mecklenburger Weg im damals noch kaum besiedelten Heidegebiet. Gustav, gelernter Holzschnitzer und Musiker, sah seine Berufung in der Bildhauerei. Der neun Jahre jüngere Georg betrieb zusammen mit seinem Bruder ein Fotoatelier und malte. Ab etwa 1925 verwandelten die Brüder das 6000 Quadratmeter große Terrain in einen Skulpturengarten mit Brunnenanlagen, Staffagen und Figurengruppen.
Die lebensgroßen, qualitätvollen Skulpturen stellen ganz unterschiedliche Sujets dar, ebenso Fußballspieler wie mythologische Themen, Akte oder humoristische Arbeiten aus der Märchenwelt. Auf den ersten Blick wirken die Skulpturen wie Bronzen, es sind allerdings über einem Drahtgeflecht aufgebaute Kunststeinfiguren aus Zement, die durch einen mit Pottasche vermischten Firnis konserviert wurden.
Nach Kriegsende öffnete man den Garten gegen ein kleines Entgelt der Öffentlichkeit. 1954 erwarb der Bauunternehmer Heinrich Kistner als Mäzen zusätzliches Gelände, sodass der Garten auf 19.000 Quadratmeter wuchs. Im gleichen Jahr entstand eine der aufwändigsten Anlagen des Gartens, der Brunnen "Geburt der Venus" mit zahlreichen Skulpturen.
Nach dem Tod der Thiele-Brüder 1968 und 1969 schloss Grete Thiele den Garten 1971. 1985 erwarb die Stadt das Anwesen und 1987 gründete sich ein Förderverein. Seither ist er wieder öffentlich zugänglich.
Staffagebauten und künstliche Felsen zeugen davon, dass der natürlich wirkende Garten tatsächlich bis ins letzte Detail geplant ist. Neben dem maurischen Haus, das heute Gärtnerwohnhaus ist, gibt es noch eine reetgedeckte "Moorkate", die einst als Gästehaus diente.