Der deutsche Glücksspielmarkt

Aufbau, Regulierung und Positionen des DLTB

Lottoschein Kreuze

Als Anbieter für staatlich erlaubtes Glücksspiel richtet sich unser Handeln grundsätzlich an den Zielen des Glücksspielstaatsvertrags 2021 aus.

Glücksspiel in Deutschland

Auf dem deutschen Glücksspielmarkt unterscheidet man grundsätzlich den erlaubten – also mit staatlicher, deutscher Konzession zugelassene Glücksspiele wie beispielsweise Lotterien oder Geldspielgeräte in Spielhallen – vom unerlaubten Markt. Zum unerlaubten Markt zählen Glücksspielanbieter, die über keine deutsche Glücksspielkonzession verfügen. Nach deutschem Recht sind diese illegal. Eine amtliche Liste (White-List), veröffentlicht von der Gemeinsamen Glücksspielbehörde der Länder (GGL), führt die Veranstalter und Vermittler auf, die über eine Erlaubnis oder Konzession verfügen.

Die nachstehende Grafik stellt den Anteil der Bruttospielerträge des erlaubten und nicht-erlaubten Glücksspielmarktes im Jahr 2021 dar. Der Bruttospielertrag ergibt sich aus den Spieleinsätzen abzüglich der Gewinnausschüttung.

Gesamt-Glücksspielmarkt

Bruttospielertrag

Quelle: Jahresreport 2022 der Glücksspielaufsichtsbehörden der Länder, Gemeinsame Geschäftsstelle, Wiesbaden.

Staatlich erlaubte Lotterien – im Auftrag des Gemeinwohls

Die beliebteste Form des Glücksspiels sind Lotterien. Gemäß des GfK Glücksspiele-Panels nahmen im Jahr 2021 insgesamt rund 18 Mio. Menschen in Deutschland an den gemeinsamen, bundesweiten Lotterien der Landeslotteriegesellschaften teil, die nach einem einheitlichen, länderübergreifenden Spielplan (Poolung) veranstaltet und durchgeführt werden.

Die nachstehende Grafik veranschaulicht die Segmente des erlaubten deutschen Glücksspielmarkts. Die im DLTB gepoolten, staatlich erlaubten Lotterien der Landeslotteriegesellschaften verfügen auf Basis der Bruttospielerträge über einen Marktanteil am erlaubten Markt von etwa 32 %.

Der deutsche Glücksspielmarkt –
erlaubter Markt 2022

Bruttospielerträge

(*) Klassenlotterien: 161 Mio. €, Soziallotterien: 695 Mio. €, Sparlotterien: 277 Mio. €
Quelle: Jahresreport 2022 der Glücksspielaufsichtsbehörden der Länder, Gemeinsame Geschäftsstelle, Wiesbaden.

Die 16 Landeslotteriegesellschaften erfüllen somit einen wichtigen Auftrag für das Gemeinwohl: Durch die aus den Spieleinsätzen abgeführten Steuern, Abgaben und Zweckerträge an die jeweiligen Landeshaushalte sowie Destinatäre werden viele gemeinwohlorientierte Projekte in allen Bundesländern finanziert. Die Gelder fließen insbesondere in Projekte aus den Bereichen Soziales, Sport, Kultur, Denkmalpflege und Umweltschutz.

Glücksspiel und Digitalisierung

Auch in den Glücksspielmarkt hält zunehmend die Digitalisierung Einzug. Der Online-Markt wächst dynamisch; vermehrt werden neue Angebote und Spielformen auf den Markt gebracht.

Der von allen 16 Bundesländern ratifizierte Glücksspielstaatsvertrag 2021 berücksichtigt das veränderte Nutzungsverhalten. Mit dem Vertrag haben sich alle 16 Länder geeinigt, den Markt für bestimmte Online-Glücksspielsegmente (z. B. Virtuelle Automatenspiele, Online-Poker) unter bestimmten Bedingungen zu öffnen und diese damit erlaubnisfähig zu machen. Auch werden Online-Casino-Angebote definiert.

Die Regulierung des deutschen Glücksspielmarktes

Grundsätzlich liegt in Deutschland die Regulierungskompetenz des Glücksspielmarktes bei den einzelnen Bundesländern. Um einen einheitlichen Rahmen für die Gesetzgebung zu schaffen, haben die Länder mit dem Glücksspielstaatsvertrag 2021 und seinen Vorgängerversionen ein gemeinschaftliches Regelwerk geschaffen, das den komplexen Anforderungen der Glücksspielregulierung gerecht werden soll.

Der Glücksspielstaatsvertrag

Mit dem Staatsvertrag zur Neuregulierung des Glücksspielwesens in Deutschland (Glücksspielstaatsvertrag 2021) wurden ab dem 1. Juli 2021 die bisher unter einem Totalverbot stehenden online Glücksspiele wie Virtuelle Automatenspiele, Online-Poker und Online-Casinospiele unter strengen Voraussetzungen erlaubnisfähig. Es soll mit der Erlaubnisfähigkeit dieser Spiele der Schwarzmarkt bekämpft und den Spielteilnehmern eine sichere und legale Alternative ermöglicht werden.

Es gelten strenge Spielerschutz- und Jugendschutzregelungen. Mit Erweiterung der Möglichkeiten zur Teilnahme am Glücksspiel wurde auch die zentrale Spielersperrdatei OASIS erweitert. Diese umfasst nun auch Spielhallen, Gaststätten und Örtlichkeiten von Buchmachern mit Geldspielgeräten. Es wurde auch ein Einzahlungslimit eingeführt, das von der zentralen Limitdatei überwacht wird, die auch paralleles Spielen im Internet verhindert.

Mit dem Glücksspielstaatsvertrag 2021 wird nun mit Einführung der Gemeinsamen Glücksspielaufsichtsbehörde der Länder (GGL) ein bundesweit einheitliches Vorgehen bei der Vergabe von Glücksspielkonzessionen erfolgen. Der volle Wirkbetrieb der GGL entfaltet sich ab dem 1. Januar 2023.

Der Glücksspielstaatsvertrag hat weiterhin gemäß § 1 als Ziele

  1. das Entstehen von Glücksspielsucht und Wettsucht zu verhindern und wirksame Voraussetzungen zur Suchtbekämpfung zu schaffen,

  2. den natürlichen Spieltrieb der Bevölkerung in legale Bahnen zu lenken,

  3. den Jugend- und Spielerschutz zu gewährleisten,

  4. sicherzustellen, dass Glücksspiele den gesetzlichen Vorgaben konform durchgeführt werden,

  5. Spielerinnen und Spieler vor Kriminalität im Glücksspiel geschützt werden

  6. und Gefahren für die Integrität des sportlichen Wettbewerbs durch begleitende Sportwetten vorzubeugen.

Auf der politischen Ebene wird das Thema in der Regel durch die Innenressorts der Länder betreut, sodass aktuell bei nationaler Relevanz die Konferenz der Innenminister (IMK) für den Glücksspielbereich zuständig ist. Nach erfolgreicher Ratifizierung des Glücksspielstaatsvertrags durch alle 16 Länder wurde diese Kompetenz 2022 von der Ebene der Ministerpräsidenten auf die IMK übertragen.

Mit dem Glücksspielstaatsvertrag 2021 wurde auch die Frage der Glücksspielaufsicht in Deutschland neu geregelt. Zum 1. Januar 2023 wird die Gemeinsame Glücksspielbehörde der Länder (GGL) in Halle die Aufsicht über den gesamten Online-Glücksspielmarkt mit dem vollen Zuständigkeitsumfang ausführen. Die Aufsicht über die staatlich erlaubten Lotteriegesellschaften verbleibt bei den Ländern.

Wie ist die GGL aufgebaut?

Im GlüStV 2021 sind die Aufgaben der GGL klar definiert:

Als Erlaubnis und Aufsichtsbehörde reguliert die GGL den länderübergreifenden Glücksspielmarkt in Deutschland – insbesondere die länderübergreifenden Glücksspielangebote im Internet.

Die GGL sorgt dafür, dass die erlaubten Glücksspielanbieter die Regeln zu Spielerschutz und Manipulation einhalten und bekämpft illegale Anbieter, die diese Regeln nicht umsetzen. Im Mittelpunkt steht die Gewährleistung des Jugend- und Spielerschutzes und Verhinderung von Glücksspiel- und Wettsucht.

Die GGL bekämpft und unterbindet unerlaubtes Glücksspiel insbesondere im Internet und beugt den Gefahren für die Integrität des sportlichen Wettbewerbs beim Veranstalten und Vermitteln von Sportwetten vor.

Weitere Informationen zum Vorgehen der GGL gegen illegales Glücksspiel finden Sie hier:

Die GGL stellt eine einheitliche Rechtsanwendung und -durchsetzung vor allem beim Internetglücksspiel gemäß GlüStV 2021 sicher und ermöglicht den Glücksspielanbietern eine Betätigung unter gleichen und einheitlichen Rahmenbedingungen.

Die GGL beobachtet die Entwicklung des Glücksspielmarktes, um aktiv auf neue Phänomene oder Fehlentwicklungen zu reagieren, sowie Politik und Verbände beraten zu können. Die Behörde beobachtet und fördert dazu auch die wissenschaftliche Forschung im Zusammenhang mit Glücksspielen.

Die GGL unterstützt die Länder bei der Zusammenarbeit ihrer Glücksspielaufsichtsbehörden sowie bei der Zusammenarbeit mit den Glücksspielaufsichtsbehörden anderer Staaten.

Die GGL ist zentraler Ansprechpartner und Koordinierungsstelle für alle Interessensgruppen (Politik, Spieler, Glücksspielanbieter, Sucht- und Präventionsverbände) bei Fragen rund um das Thema Glücksspiel.

Weitere Informationen

Weitere Infos zur GGL finden Sie auf der Webseite der Behörde.

Meldungen rund um unerlaubtes Glücksspiel können über das Hinweisportal an die GGL übermittelt werden.

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Wichtige Fakten und Statements des DLTB zu glücksspielpolitischen Themen.

Zu den Positionen
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Urteile

Wegweisende Urteile zum Thema Glücksspiel und Glücksspielmarkt.

Zu den Urteilen

Autoren: Julia Glückert, LOTTO Niedersachsen | Julia Schneider, Berliner Büro der Federführung | Christopher Köchling, WestLotto

Hannah Strobel

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Hannah Strobel

Pressesprecherin LOTTO Niedersachsen – Federführender Blockpartner des DLTB

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